Voice Dialogue ist eine Methode zur Selbstreflexion, Persönlichkeitsentwicklung und Erweiterung Ihres Verhaltensspektrums sowie der Nutzung Ihrer persönlichen Ressourcen. Sie betrachtet den ganzen Menschen, sein Denken, Fühlen und Handeln.
Das Ansatz fußt auf einer wissenschaftlichen Basis – die Entwickler Hal & Sidra Stone sind promovierte Psychologen. Ihr Wissen der klassischen Psychologie verknüpfen sie mit ihren praktischen Erfahrungen und sie integrieren stets neue Erkenntnisse in ihre Arbeit. Voice Dialogue ist also ein Prozess, der sich nicht als „endliches“, statisches Konzept versteht.
Die Methode ist vielmehr ein Werkzeug, das ständig weiter entwickelt wird, und das sich in vielen Zusammenhängen anwenden lässt: beruflich, privat, im Coaching oder auch zu therapeutischen Zwecken (mehr zu den Themen in Voice Dialogue).
In den Kommunikationswissenschaften wird das Bild des inneren Teams verwendet (siehe auch Literatur von Friedemann Schulz von Thun „Miteinander reden“). Die Methode Voice Dialogue vermittelt hierzu praktische Erfahrungen mit den einzelnen Mitgliedern des inneren Teams umzugehen.
Wie funktioniert die Methode?
Nehmen wir an, dass diese einzelnen Empfindungen, Motive und Vorstellungen zu einer/m inneren Rolle/Aufgabe/Identität/Persönlichkeitsanteil gehören – oder wie wir im Voice Dialogue sagen: zu einem Selbst (engl.: self) gehören. Dieses Selbst hat eigene Wertvorstellungen, Handlungsempfehlungen und Haltungen in Bezug auf andere Menschen, aber auch zur eigenen Person. In diesem Fall, wäre das Durcheinander leichter zu entwirren.
Wir haben Vergleiche, die uns an diese Idee heranführen:
- Ich höre auf meine innere Stimme.
- Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.
- In mir schrie alles: Mach das nicht!!
- Ich hab da so ein Bauchgefühl.
Wer sind also diese Stimmen in uns?
„Sie sind unsere Gedanken und Gefühle“, werden einige antworten. Dann wären wir wieder bei unserem Dilemma: wie kontrollieren wir das Ziehen und Zerren in uns?
Bitte versuchen Sie sich folgendes vorzustellen: diese Gefühle, Gedanken und Strömungen lassen sich in uns als Teilpersönlichkeiten aufspüren. Um nur einige Beispiele zu nennen: Wir haben einen Kritiker in uns, der unser Verhalten kontrolliert und bewertet – vom Sitz der Frisur bis hin zu Verhaltensweisen und Regeln für den Alltag – meistens gibt es viel zu kommentieren, denn dem Kritiker fällt immer etwas ein. Und wenn nicht an uns, dann bestimmt am den Menschen, der gerade neben uns in der Nase bohrt. Wir haben auch eine Instanz in uns, die für unsere Werte und Regeln zuständig ist, für Leistung, Perfektion etc. (mehr dazu unter Methode).
Diese Anteile in uns sind wie integre interne Einheiten, die eigene Ziele verfolgen.
Interessant dabei ist das ihnen allen gemeinsame Ziel: Schutz unserer Existenz.
Wie jeder Teil dieses Ziel verfolgt, ist recht unterschiedlich und manchmal schießt ein Teil über das Ziel hinaus. Wir sind dann vielleicht zu kritisch, zu strebsam, zu sehr mit einer Idee identifiziert. In der Arbeit mit Voice Dialogue sind wir bemüht diesen Prozeß transparent zu machen, genau herauszufinden, was die Motive der einzelnen Anteile sind und wie wir eine Balance in unserem Leben finden können. Diesen Prozeß nennen wir ein bewußtes Ich (Aware Ego) zu entwickeln. Das bedeutet, dass wir von einer Position der Mitte aus die unterschiedlichen und teilweise widerstrebenden inneren Stimmen betrachten können und aus einer Klarheit Entscheidungen treffen können welche Strategie, welches Verhalten oder welche Entscheidung hilfreicher erscheint (mehr darüber wie das geht, siehe Methode).
Und hier beginnt der knifflige Teil. Oft erlebe ich, wie Interessierte, die sich haben alles erklären lassen und sehr interessant fanden, doch eine Hemmschwelle empfanden, die erste Sitzung tatsächlich zu buchen. Meistens herrscht die Sorge vor, manipuliert zu werden. Oder dass etwas mit einem geschieht, das man nicht will. Oder man „auf die Couch muss“ oder etwas Unangenehmes passiert. Ich möchte Ihnen diese Sorge nehmen.
Bevor ich weitere theoretische Ausführungen ausbreite (dazu können Sie auch die Bücher der Entwickler lesen), noch zwei kurze Anmerkungen, bevor ich Sie einlade sich auf meiner Website zu orientieren und die Methode vielleicht eines Tages selbst zu erfahren:
In der Philosophie von Voice Dialogue ist erst einmal alles interessant. Ich meine das genauso, wie ich es schreibe. Interessant ist neutral. Es wird nicht bewertet. Es wird akzeptiert und als natürlicher Bestandteil des Daseins gewertschätzt.